• Management
  • Organisation
  • Wirtschaft
  • Ratgeber

salesblog.at

Das Magazin für Unternehmer und alle, die es werden wollen

Das Magazin für Unternehmer und alle, die es werden wollen

Steuern sparen für Selbständige – die 5 besten Tipps

Gerade Kleinunternehmer und EPUs sehen die hohe Abgabenquote in Österreich als besondere Belastung, da sie selbst und aktiv die jeweiligen Steuern überweisen müssen. Im Gegenzug fühlt sich jedoch jeder Euro, den man weniger an den Fiskus bzw. das Finanzamt zahlt, sehr gut an. Unter diesem zweiten Motto, dem Steuern sparen, soll dieser Beitrag stehen. Schließlich können zahlreiche Tricks und Kniffe dafür sorgen, dass doch etwas mehr des hart verdienten Geldes in der Tasche der Selbstständigen oder des Selbstständigen bleibt.

Steuern sparen Tipp #1: SV-Beiträge im Vorhinein zahlen

Die Zahlungen an die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft zählt zu den größten Kostenpunkten unter den Abgaben. Trotz dieser teilweise hohen Belastung können entsprechend getimte Zahlungen an die SVA zu einer Minderung der Steuerlast beitragen. Dazu muss nur die finale Berechnung der Steuer verstanden werden. Die Bemessungsgrundlage für die Einkommenssteuer wird nämlich erst nach dem Abzug der jährlich SV-Zahlungen festgelegt. Dies gilt auch für Vorauszahlungen, wenn diese in angemessener Höhe geschehen, sprich die Abgabenlast des nächsten Jahres bzw. des ersten Quartals dort repräsentieren.

Selbstständige Steuern sparen
Wie Selbstständige Steuern sparen können. (Bild: Brun-O/Pixabay)

Aus diesem Grund sollte jeder Unternehmer, der am Ende seines Geschäftsjahres überschüssiges Kapital auf dem Konto hat, über eine solche Zahlung im Vorhinein nachdenken, denn der SV-Beitrag wird ohnehin irgendwann fällig und das Zurückhalten kann nur bei einem Grenzsteuersatz von 0 % so viele Zinsen bringen, dass sich eine dementsprechende Minderung der Einkommensteuer nicht rentieren würde.

Die Zahlung muss aber in einer Höhe erfolgen, die der Vorauszahlung entspricht.

Steuern sparen Tipp #2: Cashflow entsprechend planen

In dieser Frage geht es zuerst um die Unternehmensform. Kapitalgesellschaften, wie eine GesmbH, müssen eine andere Buchführung betreiben als ein Einzelunternehmer oder Freiberufler, der mit einer Einnahmen-Ausgaben-Rechnung auskommt. Im ersten Fall geht es um das Rechnungsdatum, um den Betrag einer bestimmten Geschäftsperiode zuzuordnen. Im zweiten Fall wird nur der Zahlungseingang bzw. -ausgang beachtet. Dadurch ergeben sich für Einzelunternehmer bzw. Personenunternehmen zahlreiche Möglichkeiten um ihren Cashflow (Eingang und Begleichung von Rechnungen) zu ihrem Vorteil zu kontrollieren:

  • Steuerminderndes Guthaben kann bei dauerhaften Partnerunternehmen eingerichtet werden.
  • Rechnungen können vor dem Zahlungsziel beglichen werden, damit sie in eine bestimmte Periode fallen.
  • Spätere Rechnungsstellung kann mit Kunden vereinbart werden.
  • Vorauszahlungen für Bestellungen können den Gewinn mindern.
  • Vor allem mit Dienstleistern, wie Steuerberatern, lassen sich flexible Zahlungsziele besprechen.
Hinweis: Das Timing bezüglich SV-Zahlung kann theoretisch auch unter diesen Punkt eingeordnet werden. Da hier jedoch weniger Freiheiten bezüglich Verhandlung bestehen, haben wir ihn extra erwähnt. Gesellschaften mit beschränkter Haftung oder Cashflow Manager in Aktiengesellschaften nutzen diese Tricks natürlich auch, aber es ist wichtig zu erwähnen, dass für Einzelunternehmer und ähnliche Unternehmensformen das Datum der Rechnungserstellung unwichtig ist. Wer sich also am 29. Dezember (wenn das Ende des Geschäftsjahr der 31. 12. ist) stellen lässt und dann erst am 2. Jänner zahlt, erhält dadurch keinen Vorteil als Einnahmen-Ausgaben-Rechner.

Steuern sparen Tipp #3: Anschaffungen richtig planen

Die Abschreibung von Wirtschaftsgütern, deren Wert über dem Satz der geringwertigen Güter liegt, erfolgt über einen längeren Zeitraum, während geringwertige Wirtschaftsgüter direkt abgeschrieben werden können. Durch eine entsprechende Planung ergeben sich zahlreiche Implikationen, welche die Steuerlast mindern und so zu mehr Geld in der Tasche des Unternehmers fließen lassen:

  • Kurz vor Ende des Geschäftsjahres können viele geringwertige Wirtschaftsgüter angeschafft werden.
  • Selbst wenn erst im Dezember ein nicht-geringfügiges angeschafft wird, kann noch ein halbes Jahr Abschreibung in die Einkommenssteuererklärung einfließen.
  • Wird das jeweilige Wirtschaftsgut vor dem 30. Juni eines Kalenderjahres angeschafft, kann es in der Regel ein volles Jahr in dieser Periode abgeschrieben werden.

Tipp: Kurz vor Ende des jeweiligen Geschäftsjahres empfiehlt es sich, den eigenen Steuerberater zu konsultieren, welche Anschaffung noch Sinn ergeben könnten. Unter Umständen ist sogar das Rutschen in eine günstigere Steuerklasse möglich.

Steuern sparen Tipp #4: Steuerklasse beachten

Vor allem nach der Steuerreform 2016 besitzen die Steuerklassen eine besonders hohe Bedeutung. Die Anzahl der Klassen wurde nämlich signifikant erhöht. Statt den ehemals 4 Klassen existieren nun 7 verschiedene Steuerklassen. Dadurch muss diesem Punkt viel mehr Beachtung geschenkt werden. Es ist nämlich viel leichter möglich in eine höhere Klasse zu rutschen oder sogar in eine günstigere Einstufung zu fallen. Vielleicht rentiert es sich sogar den Umsatz absichtlich etwas einzuschränken oder mittels der zu vor dargestellten Methoden zu verschieben. Früher betrug schließlich der Unterschied zwischen der zweiten und dritten Klasse nur 6,71 Prozent. Heute beträgt der Unterschied zwischen der zweiten und vierten Klasse ganze 17 Prozent, obwohl wir uns im Bereich der gleichen Beitragsgrundlagen bewegen.

Steuern sparen Tipp #5: Gewinnfreibetrag ausnutzen

Während die Steuerklassen eher für Unternehmer mit wenig Gewinn wichtig sind, besitzt der Gewinnfreibetrag bzw. Investitionsfreibetrag eher hohe Bedeutung für Unternehmen mit viel Gewinn. Bis zu einem Jahresgewinn von derzeit 30.000 Euro wird nämlich der Freibetrag ganz automatisch wirksam. Erst bei höheren Gewinnen sind die getätigten Investitionen bedeutsam.

Wie lautet die Definition von begünstigten Wirtschaftsgütern?

Grundsätzlich ermöglichen alle Anlagegüter, die neu angeschafft wurden und über mindestens 4 Jahre abgeschrieben werden, eine Erhöhung des Gewinnfreibetrags. Gebäude können ebenfalls als Wirtschaftsgütern angesehen werden, aber es muss immer die Ausnahme der gebrauchten Güter beachtet werden. Dies kann vor allem bei der Anschaffung von alten Gebäuden ausschlaggebend sein.

Außerdem können bestimmte Wertpapiere zu den begünstigten Wirtschaftsgütern zählen, sofern sie über 4 Jahre im Unternehmen verbleiben. Ein gutes Beispiel hierfür wären Wohnbauanleihen. Durch den Ausschluss von gebrauchten Gütern und die Art der Wertpapiere wird klar, dass nur Anlagegüter zählen, de zu einer Stimulation der Wirtschaft beitragen.

Die Grenzen des Gewinnfreibetrages

Die grundsätzliche Staffelung der Freibeträge sieht folgendermaßen aus:

  • Grundfreibetrag von bis zu 3.900 Euro bis 30.000 Gewinn
  • Gewinne bis 175.000 Euro → 13 Prozent
  • die nächsten 175.000 Euro Gewinn bis 350.000 Euro → 7 Prozent
  • weitere 230.000 Euro Gewinn → 4,5 % Prozent

Demnach können bis zu einem Gewinn von 580.000 Euro Gewinnfreibeträge geltend gemacht werden. Wenn alle Stufen bis zu dieser Höchstgrenze entsprechend summiert werden, ergibt sich die folgende Rechnung:

3.900 Euro + 18.850 (145.000 * 0,13) + 12.250 (175.000 * 0,07) + 10.350 (230.000 * 0,045) = 45.350 Euro (= max. Freibetrag)

Tipp: Im ersten Jahr kann es für Selbstständige vorteilhaft sein, einen Verlust zu verbuchen, um im kommenden Jahr Steuern zu sparen. Dieser Trick kann jedoch nicht jedes Jahr angewendet werden.

Weitere Informationen:

https://www.bmf.gv.at/steuern/selbststaendige-unternehmer/startseite-selbststaendige-unternehmen.html
https://www.trend.at/finanzen/geld-service/30-tipps-steuersparen-wie-sie-abgaben-282971

Buch-Tipp

Ab sofort produktiver arbeiten: 50+ einfache Hacks, mit denen Sie Ihre Aufgaben besser organisieren, Prokrastination überwinden und Ihr Zeitmanagement perfektionieren
Ab sofort produktiver arbeiten: 50+ einfache Hacks, mit denen Sie Ihre Aufgaben besser organisieren, Prokrastination überwinden und Ihr Zeitmanagement perfektionieren
14,99 EUR
Bei Amazon kaufen Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten*

Beliebte Beiträge

  • Beratungsrisiken: Vermögensschäden bei beratenden Berufen absichern
  • Als Einzelunternehmer Aufträge online finden
  • Interne Kommunikation und Mitarbeiter-Apps in Unternehmen
  • CBD – die rechtliche Lage in Österreich und in der EU
  • Website-Übersetzungen: Wie geht man am besten vor?
  • Bitcoin & Steuern in Österreich – Tipps & Infos
  • Aktien kaufen über die Firma oder privat?
  • Luxusuhren als Wertanlage
  • Privatjet für Business Meetings – Kosten und Tipps
  • Werbeartikel in Zeiten des Online Marketing
  • Den perfekten Firmennamen finden – diese Punkte sollte man beachten
  • Businessplan erstellen – so bereiten Sie sich auf die Unternehmensgründung vor
  • Den Kapitalbedarfsplan einfach erstellen
  • Warum Selbstständige schwer einen Kredit erhalten
  • Mitarbeiterförderung – wichtiger denn je
  • Richtige Kleidung für die Videokonferenz – arbeiten im Homeoffice
  • Der Gesellschaftsvertrag in Österreich – Das gilt es zu beachten
  • Nach der Gründung richtig durchstarten – Kundenakquise und Bindung durch Werbeartikel
  • Bitcoin kaufen 2020 – worauf man beim investieren achten sollte
  • Mitarbeitergesundheit – wie Unternehmen dazu beitragen
  • Finanziellen Spielraum als Selbstständiger erlangen: Diese Optionen gibt es
  • Content Marketing in Österreich – mit welchen Herausforderungen müssen Unternehmen rechnen?
  • Das grüne Büro – vertikale Raumbegrünung
  • Warenwirtschaft in der Gastronomie – Eine unverhofft harte Nuss
  • Was kann ich als Selbständiger abschreiben?
  • Die erste eigene Webseite für Ihr Unternehmen – So gehen Sie auf Nummer Sicher
  • Immobilienkredit für Selbständige in Österreich
  • Wie das Corporate Identity das Unternehmen beeinflusst
  • Vom Einzelunternehmen zur GmbH – die Vor- und Nachteile der einzelnen Gesellschaftsformen
  • Die Ideale Rechnungswesen-Software für Selbstständige
  • Corporate Social Responsibility – wie die richtige Anwendung jedem Unternehmen helfen kann
  • Millionär und Autor Martin Schranz über seinen Weg zur ersten Million
  • Pensionsvorsorge für Selbständige
  • Betriebskosten absetzen – Lohnende Perspektiven
  • Abfallentsorgung und ihr Management: Was Sie als Unternehmen wissen müssen
  • SAP Hybris Cloud – Bringen Sie Ihre Kundenbeziehungen auf ein neues Niveau
  • Klinisch Praktisches Jahr – Basisausbildung für Ärzte
  • Diese Werbeartikel liegen voll im Trend – So begeistern Sie auf ganzer Linie!
  • Gewerblicher Rechtsschutz: Welche Schutzrechte sind darunter zu verstehen?
  • Umsatzsteuersätze in Österreich

Impressum

Datenschutz

© 2022 · salesblog.at ·

Die Website verwendet Cookies für Marketing Zwecke, um sicherzustellen, dass wir Ihnen das beste Erlebnis auf unserer Website bieten. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen jederzeit ändern. Hiermit akzeptieren Sie das Setzen der Cookies und bestätigen, über 16 Jahre alt zu sein. Andernfalls können Sie das Tracking hier unterbinden.EinverstandenNeinWeiterlesen