Auch wenn es für Vermieter noch lange nicht zum Alltag gehört, immer wieder kommt es zu sogenannten Mietnomaden. Also Mieter die die Miete nicht mehr bezahlen und/oder die Wohnung herabwirtschaften.
Oft hört man sogar von Anlegern, die deswegen nicht mehr in Immobilien investieren möchten. Das halten wir für etwas übertrieben, da es doch meist Möglichkeiten gibt, gegen Mietnomaden vorzugehen.
Wie erkennt man Mietnomaden?
Da Mietnomaden schon vor Mietvertragsabschluss wissen, dass sie die Miete nicht bezahlen werden, sind sie selten als solche zu erkennen. Es sind eben oft nicht Menschen, die aus sozial schwierigen Verhältnissen stammen oder Ausländer, die sich eine Mietwohnung suchen. Vielmehr gibt es Mietnomaden durch alle sozialen Schichten und Berufsgruppen, von Ärzten und Anwälten bis zu Handwerkern reicht die Bandbreite.
Auch Lohnzettel können gefälscht sein und auch bei anderen Dokumenten, kann man sich nicht immer auf die Richtigkeit verlassen.
Es gibt aber dennoch ein paar Möglichkeiten, das Risiko von vornherein zu minimieren:
- Das Auftreten des Mieters kann täuschen
- Schlüsselübergabe erst bei Mietvertragsunterzeichnung und erfolgter Kaution
- Eine freiwillige Selbstauskunft sollte immer durchgeführt werden
- Auf www.justiz.gv.at kann man die Insolvenzdatenbank abfragen
- Mietausfallversicherung abschließen
- KSV Auskunft einholen
- Informationen zum Vorvermieter abfragen (normalerweise bestehen aufrechte Kündigungsfristen)
- Man kann sich eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung vom Vorvermieter einholen
- Wohnungsübergabe detailliert mit Fotos und schriftlicher Dokumentation durchführen
Was kann man gegen Mietnomaden tun?
Ist der schlimmste Fall bereits eingetreten und der Mieter zahlt nicht, gibt es dennoch eine Reihe von Möglichkeiten die einem als Vermieter bleiben.
Aus moralischen Gründen ist es allerdings immer wichtig, zuerst das Gespräch zu suchen, auch bei allem Recht und Ärger. Ein Mieter kann durch Krankheit oder Jobverlust in finanzielle Schieflage geraten. Vielleicht kann man eine Sondervereinbarung (natürlich nur schriftlich) durchführen und die Miete eine Zeit lang stunden oder reduzieren. Ein Mieter der darauf angewiesen ist, wird die Schulden fast immer begleichen und es kann eine lange und vertrauensvolle Geschäftsbeziehung entstehen.
Handelt es sich aber um echte Mietnomaden, die vorsätzlich handeln, ist keine Zeit zu verlieren.
In jedem Fall muss eine ordentliche Mahnung versendet werden. Diese ist Grundlage für alle weiteren Schritte.
Wird auch dann nicht bezahlt, folgt die Kündigung des Mietvertrages durch den Vermieter. Dieses Recht steht in jedem Mietvertrag und kommt bei nichtbezahlung des Mietzinses zu tragen. Allerdings sind dabei meist Fristen einzuhalten. Ab diesem Zeitpunkt empfehlen wir definitiv die Unterstützung eines Profis. Dies kann ein Rechtsanwalt aber auch eine darauf spezialisierte Detektei sein.
Zieht der Mieter daraufhin noch nicht aus, kann über das Gericht die Räumungsklage eingereicht werden.
Dieser Vorgang ist solange relativ unkritisch, wenn der Mieter nicht bezahlt. Es gibt aber auch viele Fälle, in denen Mietnomaden wieder kleinere Beträge bezahlen, oder die Miete zur Gänze überweisen aber die Wohnung verwüstet wird. Gerade hier sind die Dienstleistungen einer Detektei von großer Bedeutung und unterstützen den Vermieter tatkräftig. Man sollte nicht zu lange Warten, die Probleme lösen sich meist nicht von selbst.